Novum: Politische Begründung für neue Textilsauna als „Wellness-Revolution“ im Fächerbad Karlsruhe
„In dieser Sauna erleben Gäste die Vorzüge eines Saunabesuchs, ohne auf ihre Badebekleidung verzichten zu müssen. Gerade in einer Zeit, in der Inklusion und kulturelle Sensibilität an Bedeutung gewinnen, bietet das Fächerbad ein Angebot, das sich an alle richtet: Vom routinierten Saunagänger bis zum Neuling, von Familien mit Kindern bis zu Senioren.“ So wirbt das Fächerbad Karlsruhe (Baden-Württemberg, Landesregierung Grüne – CDU) für die neue 80 Grad Celsius Textilsauna in der neugestalteten Saunawelt. Das Fächerbad bezeichnet die Mitte September freigegebene Texilsauna als „Wellness-Revolution“. In diesem Raum, „sicherlich das Herzstück der Erholungssuchenden“, sollen sich „Tradition und Moderne zu einem nahtlosen Wellness-Erlebnis verbinden“.
„Mit der Textilsauna schreiben wir im Fächerbad Karlsruhe ein neues Kapitel in unserer Geschichte des Wohlbefindens. Unsere Mission war und ist es, jedem Gast ein maßgeschneidertes Erlebnis zu bieten. Dieser neue Bereich spiegelt unser Engagement für Qualität, Innovation und Inklusivität wider“, fügte Oliver Sternagel, Geschäftsführer der Karlsruher Bäder, hinzu.
ANMERKUNG: Das Phänomen Textilsauna ist nicht neu und wird bis heute als „heißes Eisen“ kontrovers diskutiert, insbesondere aus medizinisch-hygienischer und historischer Perspektive. Im Laufe der Jahre hat sich dieses „Marketingtool“ zur Erschließung neuer Gästegruppen aber in immer mehr öffentlichen Anlagen als Zusatzangebot etabliert, ohne dass der wirtschaftliche Erfolg überzeugend nachgewiesen worden wäre.
Ein bisher kaum beachtetes Novum stellt jetzt die auch am „woken“ Zeitgeist orientierte Begründung des Karlsruher Fächerbades für die textile „Wellness-Revolution“ dar. Man wolle damit ein „Angebot für alle“ schaffen, da „Inklusion und kulturelle Sensibilität an Bedeutung gewinnen“. So könnten Gäste die Vorzüge eines Saunabesuch erleben, „ohne auf ihre Badebekleidung verzichten zu müssen“. An diesem Beispiel zeigt sich einmal mehr die schleichende Verpolitisierung aller Lebensbereiche, die während der „Energiekrise“ auch zu einer medial diskutierten „Saunascham“ geführt hatte. Man kann sich ausmalen, wohin diese bedenkliche Entwicklung führt, wenn politische Begründungen Sachzusammenhänge zunehmend überlagern. (Gen.)